P. Jedamzik zu den beiden Berichten

Gelsenkirchen. Der Geschäftsführer der GRÜNEN Patrick Jedamzik hat sich ebenfalls zu den beiden Berichten geäußert. Was hier auffällt. Patrick ist nicht überrascht und findet ebenfalls wenig Neues. Aber auch hier – wie schon bei der WAZ – ist eine gewisse Zufriedenheit festzustellen.

„Hier sind wichtige und gute Details enthalten. Gerade wegen den Details – die gut zu lesen sind – lohnt sich der Blick in die Dokumente.“, schreibt er emotions- und damit beinahe teilnahmslos.

…wie warten auf Godot…

Insgesamt bleibt darüberhinaus festzustellen, dass es auch bei Patrick keine Auseinandersetzung mit der typischen Korruptionsstruktur gibt, die sich über das Netz der Begehrlichkeiten bis hin zum Wechsel des Busunternehmens wegen des richtigen Parteibuches gibt. Stattdessen gibt er das wieder, was im Bericht steht. Es gab keine Marktsondierung. Möglicherweise gab es aber eine vetternwirtschaftliche Marksondierung. Hierzu kein Wort.

So gesehen braucht es keine Rechnungs- und Wirtschaftsprüfer, die den Menschen nach ihrem Auftrag eine Einzeltätertheorie ins Hirn schreiben, die diese dann in die Welt verbreiten, als wären sie die Propheten des heiligen Grals individueller Erfolgs- und Misserfolgsgeschichten im bestehenden Wirtschaftssystem.

Sicher braucht es, statt dieser Exkulpation des Systems des Machtmissbrauchs, eine wirkliche Beschreibung der strukturellen Korruptionszustände mit Nennung des Parteibuches, wie im Fall des Wechsels des Busunternehmens, und der Darlegung des Mitkassierenwollens, statt datenschutzrechlicher Schwarzmalereien, die ohnehin aufgelöst werden können, um sich in Allgemeinplätzen wie „arbeitsrechtlicher Konsequenzen“, ohne nähere Beschreibung, im Nebel des Grauens des korrupten Systems zu verlieren.

Korruption und Vetternwirtschaft. Diese beiden Worte kommen in den Berichten und den Berichten über die Berichte kaum bis gar nicht vor. Das sagt eigentlich alles darüber aus, was am Ende dabei rauskommen soll. Nichts, was damit in Verbindung zu bringen wäre.

Ein Gedanke zu “P. Jedamzik zu den beiden Berichten

  1. Nur kurz: Mein Ziel war es mit dem Artikel in der Tat nur zu berichten. Und ich glaube der Titel meines Artikels „Wenig Neues in den Gutachten zum Jugendamtsskandal“, der Satz „Trotzdem sind diese 50 Seiten natürlich kein Abschlussbericht.“ direkt nach dem von dir genutzten Zitat und auch Punkte bei den Zahlen zu Neustart zeigen nur einige der auch für mich noch offenen Punkte an. Es so darzustellen, als sei für mich mit diesen 50 Seiten alles gegessen ist faktisch falsch.

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