Gelsenkirchen. Klüngel in Gelsenkichen – Immer wieder interessant zu sehen, an welchen Stellen die WAZ Lücken in ihrer Berichterstattung liefert. Im Rahmen der verzerrten Darstellungen der stadtseitigen Juristen, zu den Vorteilen des Aufhebungsvertrages, finden die WAZ, und der Pothoff-Kommentar, kein Wort.
Diese arbeitsrechtlich und klüngeltaktisch interessanten Fragen machten jedoch den längsten, immer wiederkehrenden Fragenkomplex der Opposition aus. Die Stadt war mit ihren Experten nicht in der Lage, diese angemessen zu beantworten, so dass die Fakten der Opposition zu Nachteilen bzw. Bedenken berücksichtigt worden wären.

So entstand in der Ratssitzung insgesamt das Bild einer einseitigen Entscheidungsfindung, die im Rahmen von Korruptionsvorwürfen gegen eine Partei stets den Aspekt weiterer Seilschaften begründet. Das ist nun mal das Wesen des Klüngel, dass geklüngelt wird, und dass andere vom Klüngel nichts merken sollen. Deswegen erzählt man denen „was vom Pferd“.
In diesem Zusammenhang darf, so das Oberverwaltungsgericht in einer Entscheidung von 2013, durchaus das Wort Klüngel benutzt werden. Das macht die WAZ aber nicht. Statt hierauf hinzuweisen, fordert Pothoff in seinem Extra-Kommentar die Stadtverordneten zur Disziplin auf. Disziplin ist, im Übrigen ein Wesenselement des Klüngels. Wer klüngelt muss peinlich genau darauf achten, wer als „Klüngel“ ins System mit reinkommt und wer nicht. Die „Vetternwirtschaft“ muss auch Disziplin im Stillschweigen nach außen sichern, damit der Klüngel nicht an eine Öffentlichkeit gelangt, so wie jetzt. Die Disziplin bei drohendem Entdecken richtet sich prätentiös darauf, alle Vorwurfe als unwahr zu bezeichnen. Und als skandalösen, weil schlichtweg unhaltbaren Generalverdacht darzustellen.
Man wüßte gern, was Hr. Pothoff gemeint hat, als er Disziplin einforderte. Ohne eine genauere Beschreibung dessen, was er hier eigentlich gemeint hat, öffnet das Spekulationen Tür und Tor. Immerhin das, möchte man meinen.